Schloss Chillon hat schon viele Generationen von Besuchern fasziniert und ruft nicht nur bei Kindern einen wohligen Schauer hervor. Die Wasserburg thront seit dem 12. Jahrhundert auf der ovalen Felseninsel und war wegen ihrer Lage an der Engstelle zwischen steiler Bergflanke und See bereits zur Römerzeit ein strategisch günstiger Ort: Reisenden zum Grossen Sankt Bernhard wurden hier Maut und Zölle abgeknöpft. Lange unter savoyischer Herrschaft, besetzten 1536 die bernischen Landvögte die Burg. Dabei befreiten sie François Bonivard, den Prior aus Genf, der wegen seines Eintretens für die Reformation von den Savoyern im Verlies eingekerkert worden war. Er musste an der fünften Säule schmachten, wie man aus Lord Byrons berühmtem Gedicht „Der Gefangene von Chillon“ weiss. Während der waadtländischen Revolution 1798 wurden „Leurs Excellences de Berne“ zurück nach Hause geschickt, und in der Folge ging Chillon in den Besitz des neu gegründeten Kantons Waadt über. Ein Besuch der Bilderbuchburg, die vom Ortszentrum Montreux aus in einer halben Spazierstunde entlang der herrlichen Seepromenade erreichbar ist, lässt sich bestens mit einer Bootsfahrt verbinden, etwa einer Rundtour mit einem der nostalgischen Raddampfer im oberen Genferseebecken.
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