Mit rund 47 Grad sprudelt hier das Thermalwasser aus dem Boden – und dies schon seit der Römerzeit. Bereits vor mindestens 2000 Jahren wurden die mineralreichsten Quellen der Schweiz zu Heilzwecken und zur zeitlosen Lust am Planschen und Entspannen genutzt. Nach jahrzehntelangem Niedergang des Badener Bäderquartiers und darauffolgenden Streitereien zwischen Stadt, Denkmalschutz und Investoren über den Neubau der Wellness-Therme, blüht seit dem November 2021 die Badekultur am engen Limmatknie neu auf. Das vom Tessiner Architekten Mario Botta entworfene «Fortyseven» mit acht Innen- und Aussenbecken in unterschiedlichen Temperaturen, elf Saunas und Dampfbädern sowie diversen Entspannungszonen und Behandlungsräumen präsentiert sich von aussen als monumental langgestreckter Natursteinbau, der sich mit vier Trakten zum Fluss hin öffnet, innen als luftig-elegante Oase des Wohlbefindens. Eine Besonderheit ist die audiovisuelle Erlebniswelt «Kosmos», ein dreiviertelstündiger Parcours, zu dem der Musiker Boris Blank («Yello») den sphärischen Sound komponiert hat. Und alles ist bis ins Detail so umweltbewusst konzipiert, dass man mit gutem Gewissen Wellnessen kann. Anders als früher soll die Therme nicht nur Kurgäste ansprechen, sondern vor allem auch jüngere Erholungssuchende aus dem nahen Zürich dazu motivieren, Hektik und Sorgen im wohlig-warmen Wasser von sich abperlen zu lassen. Geschäftsführerin Nina Suma zeigt sich zufrieden nach dem ersten Betriebsjahr: «Die angepeilte heterogene Durchmischung der Gäste scheint sich zu erfüllen.» Und selbst Anwohner, die dem «Fortyseven» einst skeptisch gegenüberstanden, begrüssen es, dass nun endlich wieder klar ist, warum Baden «Baden» heisst. Speziell: Die beiden «Heissen Brunnen» vor dem «Fortyseven» und in Ennetbaden auf der gegenüberliegenden Limmatseite werden mit naturbelassenem, angenehm warmem Thermalwasser gespeist und stehen der Bevölkerung wie Gästen kostenlos zur Verfügung. Ein energieschonendes Erlebnis, das schweizweit einzigartig ist – und auch rege genutzt wird.
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