Sucht man ein weniger bekanntes Skigebiet, das nicht von Tagestouristen aus dem Unterland überlaufenen ist, aber mit beeindruckender Landschaft und weitem Panorama punktet, ist Obersaxen eine gute Wahl. Die Walsersiedlung auf dem langgestreckten Hochplateau zu Füssen des Piz Mundaun und des Piz Sezner besteht aus einem Dutzend kleinen Dörfern und Weilern mit ländlichem Charakter, etwa Surcuolm, Misanenga und Meierhof, und ist eine deutsche Sprachinsel in der rätoromanischen Region Surselva.
Das Skirevier ist überschaubar und weitläufig zugleich, und im Nu ist man mit den Sesselliften oben auf einem der vier erschlossenen Gipfel. Immerhin kommen hier 120 abwechslungsreiche Pistenkilometer mit 18 Bahnanlagen zusammen – einschliesslich denjenigen im landschaftlich zauberhaften, durch Pisten verbundenen Nachbartal Val Lumnezia. Im Unterschied zu den grossen Skihochburgen stellt man in Obersaxen rasch fest, dass an den Liften kein Gedränge herrscht. Es hat genug Platz für alle, und die vorwiegend leichten und mittelschweren, schön breit angelegten Pisten reduzieren ganz offensichtlich den Leistungsdruck. Selbst tempofeste Könner schalten unwillkürlich in den Genussmodus und legen hier und da eine Verschnaufpause ein – sei es, um den Ausblick über das Bündner Oberland zu geniessen, sei es, um den Freestylern im Snowpark oder den Knirpsen bei ersten Rutschversuchen im Skiübungsgelände Cuolm Sura zuzuschauen. Das gelassene Flair setzt sich in den Skihütten fort. So braucht man in der bedienten Gipfelhütte Piz Mundaun oder in der Canorta Schneebar auf der Alp Sezner kein Remmidemmi zu befürchten, sondern kann auf den Terrassen gemütlich in der Sonne träumen und dabei Capuns, Apfelstrudel oder einfach einen Kakao geniessen.
In Miraniga, dem höchstgelegenen Weiler von Obersaxen und an der Talabfahrt nach Meierhof gelegen, ist der ehemalige Skirennfahrer Carlo Janka zu Hause – und das zu seiner Familie gehörende «Restaurant Stai» ein heimeliger Ort zum Einkehren, auch abends. Es gibt Gerstensuppe, Pouletflügeli mit Pommes, Älplermagronen mit Apfelmus, Käsefondue und alles, was die Bündner gross und stark gemacht hat. Ursula und Fabienne Janka, Mutter und Tochter, begrüssen alle Gäste wie langjährige Freunde und tragen das ihre dazu bei, dass Gross und Klein schöne gemeinsame Momente erleben und eine Prise herzwärmende Familienmagie aufkommt.